Nationales Namensrecht als Lernhilfe

Bei allem Lernen und in allen Fachbereichen ist es oft eine große Hilfe, neben der notwendigen Fokussierung auf die Themen des jeweiligen Fachs noch genügend Raum zu lassen, um über den Tellerrand auf andere Disziplinen zu schauen. Auf welche Grundlagen unser Rechtssystem zurückgeht und wer die Demokratie erfand, sind kein unnützes Wissen, sondern hilfreich für einen Überblick über die großen Zusammenhänge. Das Namensrecht kann ebenfalls weiterhelfen.

Was einzelne Namen erzählen

In den unterschiedlichen Epochen gab es in den verschiedenen Ländern sehr vielfältige Strömungen zur Verwendung und Herkunft von Vornamen und Nachnamen. Nachnamen werden fast überall von einer Generation auf die nächste übertragen. Vornamen dagegen werden fast überall frei neu vergeben und sind daher ein Ausdruck des jeweiligen Zeitgeists. Aus der Gewissheit, dass niemand gerne einen üblen Nachnamen tragen möchte, sind Rückschlüsse auf die rechtlichen Möglichkeiten für die Zeiten möglich, in denen üble Namen überhaupt oder besonders auch zuletzt auftraten. Neue üble Nachnamen können sogar die Unterdrückung einer Volksschicht erkennen lassen, wenn sie bewusst ausgrenzend gewählt werden mussten. Es lohnt sich für den Blick auf den Gesamtzusammenhang, wenn man einige Grundzüge der Namensfindungen in der Geschichte kennt.

Geschichtliche Zusammenhänge bei Namen

Es besteht die Gewissheit, dass Eltern ihre Kinder sehr lieben und ihnen von Herzen eine gute Zukunft und ein schönes Leben wünschen. Daraus lässt sich schließen, dass Eltern sich in allen Kulturen und Epochen bei der Namensgebung viele Gedanken machen und die Auswahl des oder der Vornamen mit viel Bedacht und den besten Wünschen vornehmen. Seltene Vornamen können besondere Wünsche für Individualität kennzeichnen. Sie können aber auch zur Ursache für soziale Ausgrenzung werden. Die Häufigkeiten des Auftretens einzelner Vor- und Nachnamen in Geschichtsbüchern kann den Wandel der Zeit versinnbildlichen. Spanische Namen beispielsweise unterlagen bis 1994 einem sehr strengen Namensrecht und sind überwiegend christlichen Ursprungs. Etwas hatte in dieser Epoche zur Liberalisierung und Zulassung fremdländischer Vornamen geführt.